Rückmeldungen zum ESE Kongress 2019

Wir bedanken uns beim Publikum und beim ESE Kongress!

Wir haben auf dem ESE Kongress 2019 ein Kompaktseminar Hilde, wir müssen agil werden! und einen Vortrag Projektgestaltung als Design - Warum das Team das wichtigste Produkt ist gehalten.

Heute schreiben wir über einen unserer Fehlschläge. Damit ist ein wichtiges Experiment für die Kampagne 2019 gescheitert.

Wir haben die Rückmeldung vom Publikum zugestellt bekommen und müssen feststellen, dass das Konzept des Kompaktseminars gescheitert ist und der Vortrag sehr kontroverse Reaktionen ausgelöst hat. Unser eigenes Fazit ist, dass beide Vorträge nicht vom Publikum angenommen wurden.

Das Kompaktseminar

“Hilde, wir müssen agil werden!” hatte konzeptuell folgende priorisierte Ziele:

  • Das Handout soll die gemachte Erfahrung des Seminars für jede Teilnehmer dokumentieren (Arbeiten im Handout).

  • Das Handout soll für die TeilnehmerInnen einen bleibenden Wert schaffen, der auch nach dem Seminar genutzt werden kann.

  • Ein Seminar, das agile Transformation vorstellt, sollte den agilen Methoden selbst folgen.

  • Agilität bedeutet schneller und in kürzerer Zeit mehr Ergebnisse - das muss das Seminar selbst auch liefern

  • Die Struktur soll folgendem Rahmen folgen:

    • Teil 1

      • Schaffen des Raumes, in dem sich agile Transformation bewegt (Impulsvortrag).

      • Backlogsammlung Probleme der TeilnehmerInnen bei agiler Transformation (mittels Agiler Methoden).

    • Interlude

      • Innerhalb der Kaffeepause werden die ausgearbeiteten Probleme der TeilnehmerInnen den vorbereiteten Lösungsbereichen zugeordnet.

    • Teil 2

      • Lösungen der gesammelten Probleme in einem Sprint, anhand der vorbereiteten Lösungsbereiche im Handout.

Die Rückmeldungen zum Kompaktseminar:

Vielen Dank für Ihren Beitrag  „Hilde, wir müssen agil werden!“ auf dem ESE Kongress 2019. Er wurde von den Teilnehmern mit der Note 4,07 bewertet. 1,0 ist die bestmögliche, 5,0 die schlechteste Benotung.  Der Median beträgt 5. Die durchschnittliche Bewertung aller Vorträge liegt bei 2,16, die der Kompaktseminare bei 1,82.

Die Teilnehmeranmerkungen zum Vortrag erhalten Sie hier im Originalwortlaut, egal ob positiv oder negativ, zahlreich oder sparsam:

Sehr schnell; Zeitdruck; Aufgabe oft unklar;

Methoden besser erklären; Kontext nicht erklärt;

kein Roter Faden; Hektischer Vortrag; Linie kaum erkennbar;

Gutes Handout;

Workshop ohne roten Faden; schlechtes Zeitmanagement;

Etwas sehr kompakt und stressig im 1. Teil --> mehr Zeit für dieses wichtige Thema;

Es wurde durch die Übungen gehetzt als wären wir auf der Flucht;

Auditorium teilweise verloren;

Zeitprobleme;

Ansatz + Handout okay

Die Analyse

Das 87-seitige Handout mit seinen ausgearbeiteten Fachartikeln wurde von einigen Teilnehmerinnen gewürdigt, ebenso wie der Ansatz, das Kompaktseminar über das Handout zu strukturieren und keine PowerPoint Präsentation zu verwenden.

Für uns war und ist das größte Risiko des Kompaktseminars unsere Unkenntnis über die Fähigkeiten und Hintergründe der einzelnen TeilnehmerInnen. Hier zeigen die Rückmeldungen unmissverständlich, dass die Schaffung des notwendigen, emotional sicheren Lernraumes ungenügend war. Die unbedingt gebührende Rücksichtnahme auf jede einzelne TeilnehmerIn war nicht gewährleistet, um den von uns gewünschten positiven Stress bei den Übungen aufzubauen.

Einen vollständigen SCRUM und eine Erarbeitung einer Sammlung “von kulturellen Gegensätzen aus dem eigenen Betrieb bei der Einführung von agilen Methoden” mit den TeilnehmerInnen in 210 Minuten durchzuführen, war im Nachhinein auch für die Demonstration der agilen Überlegenheit ein zu riskanter Ansatz.

Wir haben das aktuelle Bewusstsein der TeilnehmerInnen für agile Zusammenarbeit bei der Erstellung des Kompaktseminars auf fatale Weise falsch eingeschätzt. Die Übersicht der aktuellen agilen Methoden wurden nicht ausreichend im Kompaktseminar mit den TeilnehmerInnen erarbeitet. Während wir bereits deutlich die grundsätzlichen Schwierigkeiten bei der agilen Transformation erkennen, kämpfen große Teile unserer TeilnehmerInnen mit den agilen Methoden selbst. Die TeilnehmerInnen suchen die Gründe für ihre erlebten Fehlschläge in ihrer eigenen Person - was wir dem Grunde nach ablehnen.

Die TeilnehmerInnen zu verlieren ist der Bankrott eines Seminars. Damit ist das Konzept für uns gescheitert und bedarf einer grundlegenden Überarbeitung. Die Seminarleitung übernimmt vollumfänglich die Verantwortung für diesen Fehlschlag.

Der Vortrag

“Projektgestaltung als Design - Warum das Team das wichtigste Produkt ist” hatte konzeptuell folgende priorisierte Ziele:

  • Das Organisationsmessmittel Muster8 vorstellen

  • Die Dringlichkeit hochwertiger Projektsteuerung mit Hilfe aller Fraktionen innerhalb einer Firma zu zeigen

Die Rückmeldungen zum Vortrag

Vielen Dank für Ihren Beitrag  „Projektgestaltung als Design“ auf dem ESE Kongress 2019. Er wurde von den Teilnehmern mit der Note 2,34 bewertet. 1,0 ist die bestmögliche, 5,0 die schlechteste Benotung.  Der Median beträgt 2. Die durchschnittliche Bewertung aller Vorträge liegt bei 2,16, die der Kompaktseminare bei 1,82.

Die Teilnehmeranmerkungen zum Vortrag erhalten Sie hier im Originalwortlaut, egal ob positiv oder negativ, zahlreich oder sparsam:

Verwirrend gut; Sehr pauschal;

zu einseitig & dafür plakativ;

zusammenhangslos;

Mit Herz vorgetragen;

Konnte nicht den Kernpunkten folgen;

Endlich mal wieder eine frische Idee;

werde dies sicher weiterverfolgen;

Das war furchtbar! Wirklich! Und eine beleidigung klaren Denkens sage ich nur "Das ist dann, wenn die Strategie am besten funktionieren tut";

Alles sehr gut: Story, Präsentation,…;

negativ: heißer, zu schnell gesprochen, zu kleine Schrift; Aber sehr provokante Denkweise

Die Analyse

Eine solche Bandbreite der Reaktionen ist ungewöhnlich und zeigt, dass das Thema polarisiert. Es wird auch deutlich, dass die Güte des Vortragen noch nicht den Ansprüchen des Publikums genügt. Eine durchschnittliche Bewertung von 2,3 zeigt aber, dass mehrheitlich den ZuhörerInnen ein interessanter Vortrag geboten wurde.

Wie geht es weiter?

Wir stehen trotz der Kritik zu unserem Vorgehen. Die negativen Rückmeldungen haben eine Grundsatz-Debatte ausgelöst. Diese wird auf lange Sicht die Kampagnen ändern. Wir haben etwas probiert, das über den Fähigkeiten der Kampagne lag. Damit haben wir dem Publikum und den Veranstaltern nicht das gegeben, was gewünscht war: eine gute Veranstaltung.

Die langfristigen Änderungen beziehen sich auf die hohen Risiken, die wir in den Veranstaltungskonzepten entwickelt haben: Aufwendig innovative Workshop Methoden und abstrakte theoretische Konzepte. Wir sind gescheitert, aber in den Antworten zeigt sich auch: es hätte klappen sollen. Solche Risiken werden durch die Kampagne für Fremdveranstaltungen nicht mehr eingegangen.

Thomas WinzKommentieren